XPEnology: Synology DSM 5.2-5565 Update 2 in VirtualBox installieren

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum man das Betriebssystem DSM von Synology's DiskStations in einer virtuellen Maschine laufen lassen sollte. Für mich ist es hauptsächlich der, dass ich bestimmte Sachen lieber erstmal ausprobieren möchte, bevor ich sie auf meinem Produktiv-System anwende. Eine gute Möglichkeit zum Ausprobieren bietet XPEnology. Dabei handelt es sich um eine Portierung von Synology’s DSM, das auch in virtuellen Maschinen lauffähig ist.

Ich verwende dafür das kostenlos verfügbare VirtualBox von Oracle, das für Windows, OS X, Linux und Solaris verfügbar ist.

Leider kann man DSM 5.2-5565 Update 2 nicht direkt installieren, daher installieren wir zuerst DSM 5.2-5565 und bügeln das Update 2 im Anschluss drüber.

Benötigte Software downloaden

Für unser Vorhaben benötigen wir zum einen VirtualBox, passend zum verwendeten Host-Betriebssystem.

Außerdem benötigen wir einen zur DSM-Version passenden Bootloader, das eigentliche Betriebssystem, sowie das Update. Diese Sachen finden wir im Downloadbereich von XPEnology.me.

Aus der Rubrik Synology DSM (based on GNU Open Source), Ordner DSM 5.2-5565 (Only vs XPEnoboot 5565) downloaden wir die Dateien DSM 5.2-5565, sowie DSM 5.2-5565 Update-2.

XPEnology.me: DSM und Update downloaden

Aus der Rubrik Boot Images (based on GNU Open Source), Ordner XPEnoboot DSM 5.2 downloaden wir die Datei XPEnoboot DS3615xs 5.2-5565.2 als ISO.

XPEnology.me: Bootloader downloaden

XPEnology.me: Bootloader downloaden

Zu guter letzt hilft uns dann der Synology Assistant, die Weboberfläche schnell zu finden.

Virtuelle Maschine erzeugen

Zur Installation von VirtualBox gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen, deswegen überspringe ich diesen Teil einfach.

Wir starten also VirtualBox, erzeugen eine neue virtuelle Maschine, verpassen ihr einen schönen Namen, wählen als Typ Linux und als Version Linux 2.4 (64 bit) und klicken anschließend auf Weiter.

VirtualBox: neue virtuelle Maschine erzeugen

VirtualBox: neue virtuelle Maschine erzeugen

Danach weisen wir der VM den Arbeitsspeicher zu. Getreu dem Motto viel hilft viel, darf man hier ruhig großzügig sein, wenn der Rechner ausreichend Ressourcen bietet. Weiter.

VirtualBox: Arbeitsspeicher zuweisen

VirtualBox: Arbeitsspeicher zuweisen

Das Erzeugen der Festplatte überspringen wir erstmal, denn dazu kommen wir gleich noch. Die nachfolgende Warnmeldung quittieren wir mit der Schaltfläche Fortfahren.

VirtualBox: Festplatte erzeugen überspringen

VirtualBox: Festplatte erzeugen überspringen

Die soeben erzeugte virtuelle Maschine muss noch ein wenig angepasst werden, damit XPEnology auch richtig läuft. Wir markieren also die Maschine und klicken auf die Schaltfläche Ändern.

VirtualBox: Erzeugte VM ändern

VirtualBox: Erzeugte VM ändern

Im Einstellungsdialog gehen wir in den Bereich System und anschließend zum Prozessor. Hier stellen wir der virtuellen Maschine zwei CPU-Kerne zur Verfügung, damit das Ganze nachher auch schön rund läuft.

VirtualBox: Prozessor einstellen

VirtualBox: Prozessor einstellen

Im Bereich Massenspeicher wählen wir das leere CD-Laufwerk aus und binden hier den Bootloader XPEnoboot_DS3615xs_5.2-5565.2.iso ein. Es ist sicher sinnvoll, wenn man die ISO-Datei vorher aus dem Download-Verzeichnis woanders hin verschiebt, denn zum Starten wird er immer benötigt, auch wenn die Installation abgeschlossen ist. Nicht dass er mal bei einer Aufräum-Aktion verloren geht… Ich habe ihn in das Verzeichnis der virtuellen Maschine verschoben (bei mir ~/VirtualBox VMs/XPEnology/).

VirtualBox: Bootloader einbinden

VirtualBox: Bootloader einbinden

Wir bleiben noch kurz im Bereich Massenspeicher und erzeugen eine neue Festplatte vom Typ VDI, dynamisch alloziert und weisen ihr >10GB zu.

VirtualBox: Festplatte erzeugen

VirtualBox: Festplatte erzeugen

Im Bereich Netzwerk wählen wir für den Adapter 1 Netzwerkbrücke, wählen die entsprechende Karte des Host-Computers aus und schließen das Fenster mit der Schaltfläche OK.

VirtualBox: Netzwerk einstellen

VirtualBox: Netzwerk einstellen

XPEnology installieren

Wenn wir nun die VM starten erscheint das Auswahlmenü des Bootloaders. Hier wählen wir Install/Upgrade und warten, bis der Startvorgang abgeschlossen ist und die Login-Aufforderung kommt.

XPEnoboot: Bootloader-Auswahlmenü

XPEnoboot: Bootloader-Auswahlmenü

XPEnoboot: Startvorgang abgeschlossen

XPEnoboot: Startvorgang abgeschlossen

Nun greifen wir zum Synology Assistant, der uns nach einer kurzen Suche unsere virtuelle DiskStation anzeigt.

Synology Assistant: zeigt die virtuelle DiskStation als nicht installiert an

Synology Assistant: zeigt die virtuelle DiskStation als nicht installiert an

Per Doppelklick auf die nicht installierte DiskStation öffnet sich ein Browserfenster, das uns durch die weitere Installation führt. Im Willkommensbildschirm wählen wir Einrichten.

Web Assistant: Willkommensbildschirm

Web Assistant: Willkommensbildschirm

Da das originale DSM von Synology nicht mit der virtuellen Maschine kompatibel ist, wählen wir Manuelle Installation und wählen anschließend über die Schaltfläche Durchsuchen die Datei DSM_DS3615xs_5565.pat aus, die wir vorhin bei XPEnology.me heruntergeladen haben.

Web Assistant: Manuelle Installation

Web Assistant: Manuelle Installation

Web Assistant: DSM-File hochladen

Web Assistant: DSM-File hochladen

Mit einem Klick auf Jetzt installieren erscheint noch kurz eine Warnmeldung, dass sämtliche Daten von der Festplatte entfernt werden. Dies bezieht sich jedoch nur auf die Festplatte der virtuellen Maschine, stellt also keine Gefahr für den Host-Computer dar. Wir setzen das Häkchen, dass wir das verstanden haben und bestätigen mit OK. Die Installation läuft.

Web Assistant: Installation wird ausgeführt

Web Assistant: Installation wird ausgeführt

Sollte jetzt oder später irgendwann mal die Anzeige im Browser erscheinen, dass es ca. noch 10 Minuten dauert, bis der Vorgang abgeschlossen ist, so werft doch mal einen Blick in die Konsole der VM. Bei mir dauerte das Ganze nicht länger als eine Minute.

DSM einrichten

Nachdem die Installation abgeschlossen ist, erscheint das Login-Fenster. Als Benutzer verwenden wir hier admin und lassen das Kennwort leer.

DSM: Login-Bildschirm

DSM: Login-Bildschirm

Nach erfolgreicher Anmeldung werden wir vom Willkommensbildschirm begrüßt, der uns nichts anzubieten hat, außer der Schaltfläche Weiter. Im darauf folgenden Bildschirm werden wir zur Erstellung des Administratorkontos aufgefordert. Wir füllen also die Felder entsprechend unseren Vorlieben aus. Der Eintrag bei Servername entscheidet darüber, unter welchem Namen die virtuelle DiskStation später im Netzwerk angezeigt wird. Als Benutzernamen verwende ich weiterhin den admin, einfach deswegen, weil das bei mir immer so ist. Für die Freigabe des Netzwerkstandortes habe ich persönlich, insbesondere da es sich hier im eine VM handelt, die ohnehin nur bei Bedarf läuft, keine Verwendung und entferne deshalb den Haken.

DSM: Administratorkonto erstellen

DSM: Administratorkonto erstellen

Mit einem Klick auf Weiter kommen wir zu den DSM-Update-Einstellungen. Hier wählen wir den untersten Punkt, da sich die Updates nicht ohne weiteres Installieren lassen. Weiter.

DSM: Update-Einstellungen festlegen

DSM: Update-Einstellungen festlegen

Auch für QuickConnect habe ich keine Verwendung. Ich bin sowieso ein Gegner davon, den NAS direkt über das Internet verfügbar zu machen. Ich setze lieber auf eine VPN-Verbindung über meine FritzBox. Die lässt sich auf nahezu jedem Endgerät verwenden und macht es Hackern schwieriger, an meine Daten zu kommen. Ich wähle Diesen Schritt überspringen und quittiere den angezeigten Hinweis mit Ja.

DSM: QuickConnect einrichten

DSM: QuickConnect einrichten

Im nachfolgenden Fenster entferne ich noch den Haken zum Senden von anonymen Daten an Synology. Mit einem Klick auf Los ist die Einrichtung abgeschlossen und wir werden zur Weboberfläche weitergeleitet.

DSM: Weboberfläche

DSM: Weboberfläche

XPEnology DSM-Update einspielen

Wir navigieren direkt zur Systemsteuerung und wählen den Punkt Aktualisieren & Wiederherstellen.

DSM: Systemsteuerung

DSM: Systemsteuerung

Anschließend klicken wir auf die Schaltfläche Manuelle DSM-Aktualisierung

DSM: Manuelle DSM-Aktualisierung

DSM: Manuelle DSM-Aktualisierung

… und wählen mit der Schaltfläche Durchsuchen die Datei synology_bromolow_3615xs.pat aus, die wir vorhin bei XPEnology.me heruntergeladen haben. Anschließend klicken wir auf OK und bestätigen die darauf folgende Frage mit Ja.

DSM: .pat-Datei zur Aktualisierung auswählen

DSM: .pat-Datei zur Aktualisierung auswählen

Ca. 10 Minuten soll das Update dauern. Auch hier wieder der Tipp: einen Blick in die Konsole der VM werfen. Wenn der Login-Prompt nach dem Neustart erscheint, ist das Update durch.

DSM: Update läuft

DSM: Update läuft

Zum Abschluss werfen wir noch einmal einen Blick in die Systemsteuerung, Punkt Aktualisieren & Wiederherstellen. Hier sehen wir, dass alles geklappt hat. Von jetzt an können wir mit DSM 5.2-5565 Update 2 in VirtualBox arbeiten und jeden Spaß ausprobieren, bevor wir dann unser Produktivsystem zerschießen 😉

DSM: aktueller Softwarestand: DSM 5.2-5565 Update 2

DSM: aktueller Softwarestand: DSM 5.2-5565 Update 2

 

Sebastian

9 Comments

  1. Antworten Mirco

    Hallo,

    Ich bin gester auf deine Seite gestoßen und habe heute mal alles auprobiert.
    Egal welches Update ich installieren möchte, es schlagen alle fehl.

    Hast du einen Rat ?

    • Antworten Sebastian

      Bei dieser sehr unspezifischen Fehlerbeschreibung weiß ich leider auch keinen Rat.
      Hast Du vielleicht mehr Informationen?

    • Antworten Timo

      hast du als erstes die base version ausgewählt und später erst das update ? hatte erst den selben fehler.

  2. Antworten Peter Krieg

    Hallo Sebastian
    Ein ganz grosses Lob für deinen professionell gemachten Artikel. Nachdem ich der Anleitung genau gefolgt bin (inkl. der genauen Point-Releases), habe ich das Ding tatsächlich zum Laufen gebracht. Mein Wunsch, auf diesem System Vorarbeiten und Tests für die anschliessende Implementierung in einem produktiven NAS durchführen zu können, scheint allerdings nicht in Erfüllung zu gehen. Die Response-Zeiten liegen weit hinter dem, was ich von meinen virtuellen Windows-Systemen gewohnt bin. Ich habe 2 GB RAM, 2 CPU und 15 GB Disk konfiguriert – das Ganze auf einer SSD. Als Frontend läuft Firefox, dessen parallel geöffnete Seiten nach dem Start von XPEnology plötzlich auch einen Gang herunter schalten. Als HW-Basis benutze ich ein i7-3770-System mit 16 GB RAM. Vielleicht hast du mir einen Tipp, wo ich noch etwas dran schrauben kann?
    Besten Dank Peter

  3. Antworten Juergen Mengel

    Hallo Sebastian,
    bin zufällig auf Deine Seite gestoßen, hat alles wunderbar funktioniert mit den Dateien und der Installation auf Virtualbox. Bleibe aber bei Openmediavault was bei mir auf einem HP ProLiant MicroServer Gen8, Xeon E3-1220L v2, 8GB RAM super läuft. Habe mir mal die Diskstations von Synology angeschaut, ich finde sie einfach nur zu teuer.

    Grtuß Juergen

  4. Antworten TheoM

    Hi Sebastian,
    danke für den tollen Beitrag. Bei mir läuft das ganze schon länger in einer riesigen VM auf einem Microserver mit ESXI.
    Nun muss ich leider die Hardware wechseln und ich gehe auf ein System mit Virtualbox.
    Ich suche nach einer Möglichkeit das Volume1 auf den Host zu verlagern.
    Im xpenology Forum wurde dies mals beschrieben, man geht in etwa so vor:

    öffne mit vi oder vim /etc/rc
    finde folgende Zeilen und kommentiert dieses aus mit #

    # checking and Mounting filesystem(s) …
    #/usr/syno/bin/synobootseq –set-check-fs >/dev/null 2>&1
    #/etc.defaults/rc.volume start

    Wenn man nfs nutzt z.Bsp. kann man die Resource mittels diesem Befehl mounten
    mount -t nfs YOURIP:YOURPATHTOSTORAGE /volume1

    Nach einem reboot sollte dann das Volume1 auf den Host verlagert sein und gauckelt dem Gast als DSM 5.2.x vor es hätte eine Volumen.

    Geht so was auch eleganter mit Virtualbox.

    Viele Grüße Theo

    • Antworten Sebastian

      Hi Theo,
      ich habe damit leider keine Erfahrung. XPEnology in VirtualBox nutze ich eigentlich nur zu Testzwecken und für Spielereien.
      Gruß, Sebastian

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